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Zeichen der Geschichte
 

Die Uranus-Neptun-Konjunktionen von 1993 und 1821

 

Uranus ist der Taktgeber für die heliosphärische Entwicklung, insbesondere für die Umbrüche in der menschlichen Gesellschaft. Es gibt sicherlich keinen Astrologen, dem die herausragenden Zeitpunkte deutlicher Uranus-Aspekte verborgen geblieben sind. In den 1820er Jahren trat er in Konjunktion mit Neptun – beide in Konjunktion mit dem Sonnenapex, der die Richtung unseres Sonnensystems auf dem Weg durch die Galaxis anzeigt – in den ersten Grad des Tierkreiszeichens Steinbock ein. Parallel dazu änderten sich die sozialen und wirtschaftlichen Grundeinstellungen fundamental und auf revolutionäre Weise. 172 Jahre später, 1993, ging die Menschheit mit der nächsten Uranus-Neptun-Konjunktion auf 19° Steinbock in eine weitere Phase materialistischer Massenproduktion, allerdings auf einem fortgeschrittenen sozialen und technologischem Niveau, seitdem weltweit vernetzt, dank der Erfindung des Internets und seiner Eroberung durch die Allgemeinheit.

 

Zum soundso-vielten wiederholten Male seit die Erde sich dreht und mit den Planeten der Heliosphäre um unseren zentralen Stern, die Sonne, kreist, begann Uranus am 20. April 1993 um 15:44 einen neuen Zyklus mit Neptun, wie regelmäßig alle 172 Jahre. Eine besondere Zeit, nicht vergleichbar mit Geschehnissen anderer Jahre. Astrologen erwarteten damals, dass das Zusammentreffen der beiden „Gasriesen“ – wie die beiden Planeten von Astronomen ihrer Dichte und Aggregatzustände halber bezeichnet werden – deutlich vernehmbar eine neue Entwicklungsphase der Menschheit auslösen würde. Fachzeitschriften berichteten von dem seltenen Ereignis und, anders als die meisten Astronomen, maßen Astrologen ihm epochale Wichtigkeit bei. Denn die nun einen Uranus-Neptun-Zyklus zurückliegende Konjunktion des Jahres 1821 bezeichnete mit der Epoche der Industriellen Revolution ebenfalls unverkennbar eine neue Stufe in der Entwicklung der Menschheit; eine, die nach den politischen und sozialökonomischen Erschütterungen der Französischen Revolution von 1789 zum Fundament wurde für den spektakulären Sprung in die uns bekannte moderne, technologisch globalisierte Welt.

Die bereits in noch weiter zurückliegenden Zeiten erfolgte Entwicklung von globalen Handelsnetzen auf See, die Anhäufungen kolonialer Reichtümer durch Ausbeutung der Kulturen der südlichen und überseeischen Hemisphäre und die in Manufakturen und Fabriken der sogenannten "Mutterländer" infolgedessen in Gang gesetzte Massenproduktion an Waren, Waffen und Werkzeugen, befähigten die imperialen Mächte zum rasanten Aufbau von Schwerindustrien und einen fortan weltweiten Ausbau von schnelleren Verkehrswegen und effizienteren Länder- und Städte-verbindenden Infrastrukturen. Doch nicht nur materiell, auch geistig vollzog sich ein Entwicklungssprung zu neuen und weit reichenden Plänen und Ideen.

 

1821 fand die Konjunktion der beiden langsamen transsaturnischen Planeten auf dem ersten Grad des Steinbock-Zeichens statt, in enger Konjunktion zum Sonnenapex, dem Punkt, der die Richtung der Sonne auf ihrer Bahn durch die Galaxie markiert. Die beiden gegenüberliegenden Zeichen Krebs und Steinbock bedeuten beide Entwicklung. Krebs die persönliche Entwicklung, das Wachstum und die Erfahrung des Einzelnen und der kleinsten Existenzeinheit, seiner Beziehung oder Familie; Steinbock die Entwicklung der Völker, der Vielen und ihrer Gesellschaften und Kollektive, letztlich des „Staatswesens“. Trifft Uranus, als Taktgeber menschlichen Fortschritts und Kraft der Fortbewegung und Veränderung auf Neptun, den Planeten der Vorstellungen, der Träume, aber auch ebenso tief wurzelnder wie herausragender Machtstrukturen und Naturgesetzmäßigkeiten, wird wohl klar, warum sich zu dieser Zeit verstärkt besonders markante Veränderungen, Neuorientierungen und Neuorganisationen in diesen Bereichen inszenieren sollten, zumal bei der Konjunktion, dem Zusammentreffen zweier Planeten auf einem Grad der Ekliptik, und stärkstem astrologischen Aspekt.1

Dass sich zu diesen Zeiten kollektiver sozialer und technologischer Fortschritt (Uranus) verstärkt mit den Visionen und Traditionen der herrschenden Mächte (Neptun) auseinander zu setzen hatte, und sich ihnen schließlich unterwerfen sollte, das ist die eine Seite. Die andere geht genau andersrum, ist aber ebenfalls eine hier zutreffende Tatsache: Nämlich, dass die Visionen und Traditionen der herrschenden Mächte (Neptun) sich mit den Konsequenzen sozialen und technologischen Fortschritts (Uranus) auseinander zu setzen hatten.

Als Beispiel für derlei „Auseinandersetzungen“ können neben vielen anderen die Berichte von Schwierigkeiten dienen, wie sie bei der Konstruktion der ersten Dampfmaschinen und Dampflokomotiven entstanden: Die kollektive Dimension des Materialbedarfs und Anwendungsgebiets dieser ersten „Kraftwerke“ bedurfte der visionären und konkreten Kooperation zwischen Entdecker und Geldgeber, wofür es damals oft an Vertrauen fehlte. Der Erfinder (Uranus) musste auf Gedeih und Verderb um seine Chancen kämpfen, die Geldgeber und Förderer (Neptun) den Mut oder die Größe aufbringen, seinen Versprechungen zu vertrauen um die Umsetzung seiner Ideen zu unterstützen.

Wir kennen ähnliche Anekdoten der europäischen Kunst- und Kulturgeschichte auch aus den Jahren der Uranus-Neptun-Konjunktion von 1479: Columbus' Ringen um seine Chance, für die Spanier die Westroute nach Indien zu erkunden und der Bau der Sixtinischen Kapelle im Vatikan in Rom, die unter anderem von Botticelli und später von Michelangelo im fortschrittlich-manieristischen Stil der Zeit mit aller malerischen Pracht und Raffinesse ausgestaltet wurde. Unter Uranus-Neptun vereinigen sich kreative Himmelsstürmer mit einflussreichen Auftraggebern, Würdenträgern oder den Vertretern des Staates, um ihre Ziele zu erreichen und gemeinsam davon zu profitieren. Und bei der Konjunktion kommt es in Verbindung mit den Energien des beteiligten Planetenpaares immer zu einem Aufbruch ins Unbekannte, der Entdeckung von Neuland, egal auf welchem Gebiet.

 


Entsprechend war es Anfang der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts leicht zu sehen, dass sich ein erneuter technologischer Sprung ereignen würde. Die sich in den Jahrzehnten zuvor stetig entwickelnde Computertechnologie, die bisher vorwiegend für wissenschaftliche und militärische Zwecke Anwendung fand, erhielt mit der Freischaltung des „World Wide Web“ am 6. August 1991 und dem Hinzufügen des "Mosaic"-Browsers am 21.April 1993 – nur einen Tag nach der exakten Uranus-Neptun-Konjunktion! – eine solide strukturelle Basis, um in den folgenden Jahren zum wichtigsten technologischen Kommunikationsmedium heranzureifen. Das Internet als öffentlich relativ einfach nutzbares Medium wie wir es heute kennen wurde erkennbar in der Zeit dieser Konjunktion geboren, doch anders als im Zuge der Erfindungen während vorangegangener Dekaden, vereinigten sich in ihm nun Kommunikationsmedien wie Telefax, Rundfunk und Fernsehen zu einer neuen Ebene der Telekommunikation, zu einem neuen, „virtuellen“ Ideen- und Nachrichtenkosmos, der das lange vorherrschende staatliche Informationsmonopol mit seiner einseitigen Sender-Empfänger-Ausrichtung ablöste und mit bis dato unbekannten Möglichkeiten kreativer sozialer, „interaktiver“ Vernetzung aufwartete.

Parallel dazu veränderte sich die Welt auch politisch grundlegend, wobei es 1991 mit der Auflösung der Ostblockstaatenvereinigung des Warschauer Paktes vermutlich zum ersten Mal seit langem zu relativ friedlichen Autonomisierungen, (Wieder-) Vereinigungen und Annäherungen unterschiedlicher Staaten und Gesellschaftssysteme kam. Dass sich dabei die sogenannten Liberalen Kräfte im Verbund mit den altvorderen Grauen Eminenzen im Hintergrund wie ehemals zu Zeiten des Wiener Kongresses durchsetzten, ließ die Anhänger der Philosophie des Kapitalismus – der sich irgendwann nach dem 2. Weltkrieg begrifflich zur „Marktwirtschaft“ gemausert hat – zunächst als Sieger im Wettkampf der politischen Ideologien seit 1917 dastehen, doch die Langzeitwirkungen permanenter Bevormundung und skrupelloser Instrumentalisierung und Ausbeutung der Menschen durch staatlich verordnete Wirtschafts-“Interessen“ führten damals wie heute letztlich zu Aufständen und revolutionären Bewegungen der betroffenen Bevölkerungen.

 

 

 

 

 

1 Die ambivalente Beschreibung dieser einerseits historischen, andererseits astrologischen Sachverhalte und Realitäten ist durchaus beabsichtigt. Denn die Entstehung und Veränderung gesellschaftlicher Gruppen, die entweder einen fließenden oder einen tatsächlichen Wandel gesellschaftlicher Verhältnisse bewirken, ist von Natur aus einer Durchmischung polarer Grundeinstellungen menschlicher Charaktere zu verdanken: Jene die sehen, verstehen und gemäß durchdringender und umfassender Erkenntnisse verändern und mit kreativen Beiträgen die Formen menschlicher Gemeinschaft verbessern wollen, andererseits solche, die auf Assimilation fremder Substanz, auf „Einverleibung“ gepolt, vor allem ihrer persönlichen materiellen Bedürfnisse wegen profitieren möchten. Allerdings – und das verkompliziert in entscheidender Weise eine kompromisslose Typisierung einzelner Individuen nach diesem Beurteilungsschema –, die potenzielle Möglichkeit, zugleich beide Charaktere in sich zu tragen und schließlich einen der beiden in nachhaltiger Weise zu nähren oder zu fördern und demgemäß aufzubauen, muss ebenfalls in Betracht gezogen werden. Um plumper Schwarz-Weiß-Malerei oder vorschnellen Bewertungen, mithin Diskriminierungen entgegenzuwirken, sei angemerkt, dass die Dynamik des Lebens und damit die Entwicklung jedes Menschen von äußeren Einflüssen und ebenso von inneren Einstellungen wechselseitig gestaltet wird und damit natürlich mehr oder weniger wandelbar ist: Wenn sich zwei unterschiedliche Menschen begegnen – friedlich oder gewaltsam –, dann existiert in beiden eine gewisse Affinität zu dieser Austauschmöglichkeit und zur Frage der jeweiligen Entscheidung für oder gegen ein spezifisches oder flexibles Verhalten, mit dem dieser Situation individuell begegnet wird. Auch das Streitthema zwischen Materialisten und Esoterikern, ob das Sein das Bewusstsein bestimme oder umgekehrt, kann dieses Dilemma, das letztendlich den gewichtigsten Grund und die lebendigste Äußerung individueller Existenz zugleich ausmacht, nur in der Erkenntnis lösen, dass beide einander wechselseitig bedingen.